„Wie kommt man als Münchnerin zum Wein?“ - Das werde ich nur zu oft gefragt, wenn ich sage, dass ich jetzt Winzerin bin. So here comes the story.



Kindheitstraum
Seit meiner Kindheit hat mich der Wein immer fasziniert. Wieso das? - Solange ich mich erinnern kann, verbringe ich mit meiner Familie die Weihnachtsferien in Kapstadt, Südafrika. Beeinflusst davon, einen Teil des Jahres in einer Weinregion zu verbringen, habe ich bereits mit 14 Jahren meinen Lieblingswein vorgestellt. Ich kann nicht erklären warum, aber irgendwie habe ich schon damals immer davon geträumt einmal auf einem Weingut zu arbeiten. Mit der Zeit habe ich aber diesen Traum fast vergessen.


Familybusiness, Tourismusausbildung & Jungsommelière
Ich habe schon immer geliebt, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun. Meine Mutter, Konditormeisterin Die Tortenfee führte neben einem Café auch eine kleine Gastronomie und eine Eventlocation. In meiner Jugend war ich schon früh, kleiner-großer Teil des Teams. Ich konnte und wollte mich nicht eigentlich nicht für einen einzigen Beruf aus der Tourismus & Gastrobranche entscheiden.
Also ging ich nach Tirol, um am Tourismuskolleg Innsbruck Tourismus und Gastgewerbe zu studieren. Ausschlaggebend für meine Entscheidung war nicht nur das breit gefächerte Studienprogramm (perfekt für mich ), sondern auch die Möglichkeit, mich als "Jungsommelière" zu qualifizieren. Sofort wurde das zum spannendsten Fach für mich und ich schloss als Jahrgangsbeste mit Auszeichnung ab. Teil der Jung-Sommelier-Ausbildung war es, eine fiktive Weinkarte und eine Markengeschichten zu entwerfen. Und hier wurde mein Ziel und mein TRAUM geboren, das eines Tages für meinen eigenes Business zu entwickeln.
Ein bisschen unterwegs
Es folgte eine wahnsinnige spannende und aufregende Zeit, mit vielen verschieden Orten, Menschen, Events und Erfahrungen, die ich auf keinen Fall missen möchte. Von Service & Catering Erfahrung in renommierten 2 Sterne Häusern bis zu Diversen Gastronomiekonzepten in Kitzbühel, Sölden und Innsbruck über Wien bis Hamburg. Nach dieser Zeit arbeitete ich schließlich in meiner Heimat München als Projektmanagerin in einer Marketingagentur für Hotels.


Found my way back to Wine
Nach meiner Jungsommelière Ausbildung fand ich mit dem WSET (Wine & Spirit Education Trust) meine Weg zurück zum Wein und in die Weinwelt. Während des Studiums WSET Level 3 - Award in Wines habe ich in einer Weinhandlung gearbeitet und dort Erfahrung im Weinverkauf und Verkostungen zu sammeln.
Nachdem ich das Level 3 erfolgreich bestanden hatte, ermutigte mich mein Lehrer, mit dem Level 4 weiter zu machen, das WSET Diploma. Das war für mich eine große Überlegung, denn das dieses bildet die Spitze der WSET Qualifikation. Im Anschluss gibt es nur noch den Titel Master of Wine, ein sehr elitärer Titel den aktuell nur 418 weltweit tragen.
Aber ich habe mich für diese Herausforderung entschieden und bin seither WSET Diploma Level 4 Stundentin bei der WEINAKADEMIE ÖSTERREICH.
Das Studium zum Diploma ist wirklich interessant, aber irgendwie fühlte es für mich falsch an, über Wein zu reden, ohne jemals Wein gemacht zu machen. Deswegen hab ich das ersten Mal in meinem Leben ein Praktikum bei der Weinlese gemacht. Und es war buchstäblich LEBENSVERÄNDEND.
MEINE 1. WEINLESE @WEINGUT KAUFMANN - RHEINGAU
ich machte mein Praktikum im Rheingau beim VDP Weingut Kaufmann. Und was soll ich sagen? Ich war irgendwie GLÜCKLICH, OHNE irgendeinen GRUND, außer, dass ich liebte was ich tat. Ich konnte es kaum erwarten, am nächsten Tag aufzustehen und in die Weinberge zu gehen. Ich sagte immer wieder zum Team: "WOW, ihr habt den tollsten Job der Welt!" Das Team antwortete: "Tja, Luisa - dann solltest du vielleicht Winzerin werden." Haha, ein guter Scherz! Klar, ich eine Winzerin. Das klang so lächerlich und verrückt. ABER MIT JEDEM NEUEN TAG DACHTE ICH: WARUM EIGENTLICH NICHT?! Long story short - Am Ende meines Praktikums (das sich wie eine Ewigkeit anfühlte) wollte ich gar nicht gehen. Auf meinem Heimweg nach München liefen mir im Auto die Tränen über die Wangen. Ich weinte, weil ich das Gefühl hatte, dass mein Herz und meine Seele zu mir sprachen: "Das ist dein Weg - dafür bist du hier!" Ich dachte: Jetzt gibt es keine Ausreden mehr und du musst wohl eine zweijährige Ausbildung zum Winzerin zu beginnen. Es war keine einfache Entscheidung. Es bedeutete, dass ich mein ganzes Leben wieder einmal auf den Kopf stellen musste. Ich rief meine Freunde und meine Familie an, um zu hören, dass ich nicht verrückt bin und dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Aber was ist RICHTIG und WER kann das sagen? Ich habe mich einfach getraut und es getan. Ich dachte mir, wenn ich es nicht versuche, werde ich es nie erfahren. Allein der Gedanke, meinen Traum zu leben, füllte meine Augen mit Freudentränen, und zauberte mir ein Lächel von einem Ohr zum anderen aufs Gesicht. Dieses Lächeln hat mich seitdem nicht mehr verlassen.

Happy Winzer Azubine @SEKTHAUS RAUMLAND
Seit diesem Moment bin ich glückliche Winzer Auszubildende beim VDP. SEKTHAUS RAUMLAND Ich habe meine Entscheidung nie bereut, keine Sekunde lang. Denn plötzlich ist nicht mehr verrückt, jeden Tag im Weinberg zu stehen, sondern völlig normal. Ok, nicht nur normal, sondern einfach toll. Ich habe meine Leidenschaft gefunden, lebe und liebe diesen Trau und ich freue mich schon sehr auf meine weitere Reise.


NEXT STEPS - ROUND THE GLOBE
Schon immer hatte ich den den Wunsch um die Welt zu reisen, und das am besten mit meinem Job! Und endlich habe ich den perfekten Job dafür gefunden und es geht los! Als nächstes widme ich mich einer weiteren Leidenschaft von mir Rotwein - Pinot Noir!
WOW WOMAN INTERVIEW
by Olga Shmaidenko
Extraordinary Womens and their stories.
Olga Shmaidenko is a photographer, writer and the founder of WOW WOMAN®, a platform that aims to shine a spotlight on extraordinary women around the globe. To date, Ms. Shmaidenko traveled to over 50 countries, visited 5 continents, interviewed and photographed over 250 women. Olga has featured women at the top of their fields, but also uncovered hidden gems in small communities; humble women who have never been celebrated for their kindness or ability to rise over adversity.